Psychosoziales Zentrum für Migrantinnen und Migranten in Sachsen-Anhalt
26.09.2011
Der deutsche Staatsbürger wurde bei einem Besuch in der Türkei im Juni 2002 von Beamten einer Anti-Terroreinheit verhaftet. Sie warfen ihmvor, Mitglied einer illegalen Organisation zu sein, hielten ihn vier Tage lang fest und folterten ihn. Nach sechsmonatiger Untersuchungshaft in einem Hochsicherheitsgefängnis kam er zwar frei, durfte das Land aber nicht verlassen und wurde in einem unfairen Prozess auf der Grundlage von erfolterten Aussagen schuldig gesprochen. Nach dem erzwungenen sechsjährigen Aufenthalt kehrte Mehmet Desde im Oktober 2008 in seine Heimat Deutschland zurück. Mit seinem Bericht verarbeitet und veröffentlicht Mehmet Desde ähnliche
Erfahrungen, wie sie in der Arbeit mit Folteropfern auch dem Psychosozialen Zentrum für Migrantinnen und Migranten in Sachsen-Anhalt berichtet werden. Er steht damit Pate für Menschen, die keine Möglichkeit haben, mit dem Erlebten an die Öffentlichkeit zu gehen und gibt Einblick in den langwierigen Weg der Verarbeitung menschenverursachter Traumata.
Ort: Jugendwerkstatt Bauhof (Franckeplatz 1; Franckesche Stiftungen, Haus 33, 06110 Halle)